Fan-Historie von Manfred Härtel

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Abschließend möchte ich doch noch ein paar persönliche Erinnerungen an Suske und Wiske bzw. Comics generell loswerden.

Darüber hinaus werden auch Fan-Historien von Lesern dieser Seiten veröffentlicht:

Alle Leser sind herzlich eingeladen, auch ihre persönlichen Erinnerungen per Mail an den Verwalter dieser Seiten einzusenden!

Meine Comic-Begeisterung begann im Herbst 1966, als ich viereinhalb Jahre alt war. Damals gab es im Fernsehen viele Disney-Zeichentrickfilme und eines Tages meinte mein Vater, daß es die Geschichten von Micky Maus und Donald Duck auch in gedruckter Form gäbe und brachte mir (sich?!) in den nächsten Tagen ein paar Comic-Hefte mit.

Dies begab sich in der ersten Oktober-Woche des Jahres 1966. Meine ersten Comic-Hefte waren Felix 417 mit dem drittletzten Teil der Suske und Wiske Geschichte "De schone slaper" und Micky Maus 41/1966 mit dem ersten Teil der Uncle Scrooge Geschichte "The giant robot robbers". Kurioserweise konfrontierten mich also meine ersten Comic-Hefte überhaupt bereits mit meinen absoluten Lieblingszeichnern: Carl Barks und Willy Vandersteen - und ich kann mich heute noch erinnern, daß mir genau diese beiden Geschichten in den jeweiligen Heften damals schon am besten gefallen haben.

Von da ab kaufte mein Vater eine Vielzahl von Comic-Heften, auch die älteren Felix-Nummern - zumindest die Suske und Wiske Geschichten unter dem Wastl-Titel - kaufte er nach, in Form der damals erscheinenden Felix-Sammelbände. Außerdem gab es bei meinem ebenfalls Comic-begeisterten, aber 12 Jahre älteren Cousin noch ein Reservoir noch älterer Comics.

Ich konnte mir meinem Alter entsprechend die Hefte zunächst nur vorlesen lassen, meine Eltern berichten mir aber, daß ich mir mittels Comics dann im Alter von fünf Jahren das Lesen weitestgehend autodidaktisch beigebracht habe - damals sicher ein Verstoß gegen die Politische Korrektheit, machten doch Comics damals eigentlich noch dumm.

Dem Wastl bin ich eigentlich bis zur Einstellung der Klasse-Reihe treu geblieben, immer in der leisen Hoffnung, daß die Faszination der alten Geschichten noch einmal zurückkommen würde. Daß sie das nicht tat, schrieb ich meinem fortschreitenden Alter zu, die Geschichten in der Micky Maus waren ja auch nicht mehr so interessant wie früher (sie waren ja auch nicht mehr von Carl Barks, der sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt hatte).

Leider waren auch die alten Hefte nicht mehr da - die jeweils ältesten Hefte hatten meine Eltern immer systematisch aussortiert, so sukzessive, daß ich gar nicht merkte, daß diese langsam schwanden. Sicherlich ein typisches Kinder-Schicksal in den sechziger Jahren. ;-)

Kurz nach der Einstellung der Klasse-Reihe sagte mein Vater einmal, er hätte beim Zeitschriftenhändler ein "Wastl-Heft in der Aufmachung wie ein Asterix" gesehen, sprich ein Album. Nachdem ich mein Interesse daran massiv geäußert hatte, hat er es aber nie wieder gefunden. Eigentlich schade, muß es sich dabei doch um ein Suske und Wiske Album aus dem Rädler-Verlag gehandelt haben, das ich dann erst Jahrzehnte später zum ersten Mal zu Gesicht bekommen sollte.

Mein Comic-Interesse bewegte sich mangels Vandersteen-Stoffs dann auch zunehmend in andere Richtungen. 1976 etwa begann die deutsche Micky Maus mit zahlreichen Nachdrucken von alten Donald-Geschichten von Carl Barks und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, einen Comic "wiederentdeckt" zu haben.

Nun ja, im Teenager-Alter ging dann halt das Comic-Interesse weitgehend verloren. Wieder aufgefrischt wurde es 1985, als ich die Donald-Klassik-Alben aus dem Ehapa-Verlag entdeckte und damit Carl Barks wiederentdeckte. Informationen über Carl Barks zu kriegen war damals nicht all zu schwierig, schrieben doch schon populäre Illustrierten über ihn. Ich hatte mich dann als Donald-Fan stark engagiert und habe auch die Biographie des ersten Donald-Zeichners überhaupt, Al Taliaferro, geschrieben, erhältlich bei der D.O.N.A.L.D.

Aber da war doch noch was? Da gab es noch andere faszinierende Comic-Geschichten, an die ich mich aus meiner Kindheit erinnern konnte und die ich nie wiederfand...

Zwar hatte ich Anfang der achtziger Jahre mal die Wastl-Taschenbücher aus dem Bastei-Verlag in einer Zeitschriften-Handlung gesehen, doch animierten mich die mir aus meiner Kindheit übergebliebenen späten Klasse-Hefte wenig zum Kauf.

Nachdem das Thema "Donald Duck" mehr oder weniger komplett erforscht war, ließ das Interesse daran auch erst mal wieder nach - es gab kaum noch was zu entdecken. In den neunziger Jahren blieb ich zwar den Comics weiterhin "freundlich gesonnen", aber ohne dem einen oder anderen Comic wirklich gesteigertes Interesse entgegen zu bringen.

Das änderte sich genau im Oktober 1998, mit der Vandersteen-Sonderausgabe der "Sprechblase", die ich immer noch abonniert hatte. Zwar stand dort eigentlich der in Deutschland deutlich populärere Vandersteen-Comic "Bessy" im Vordergrund, aber auch Suske und Wiske wurden erwähnt und endlich wurde mir klar, daß Wastl eigentlich eine Nebenfigur aus Suske und Wiske war, eigentlich aus Belgien stammte und bereits vor seinem Auftreten in Deutschland eine lebhafte Geschichte hinter sich hatte. Auch die Namen "Suske und Wiske" hatte ich schon mal gehört, aber ohne sie richtig einordnen zu können, insbesondere sah ich keinen Zusammenhang mit Wastl. Nach meiner Wiederentdeckung kam die Erinnerung schnell zurück - es war wie ein Wiedersehen mit alten Freunden nach drei Jahrzehnten.

Besonders faszinierte mich aber, daß dieser in Deutschland scheinbar so völlig unbekannte Comic nach wie vor der populärste Comic überhaupt in Belgien und Holland sein sollte (blamabel für mich, daß ich mittlerweile schon zweimal Urlaub in Holland gemacht und davon nichts mitbekommen hatte). Also mußte es möglich sein, mehr über diesen Comic zu erfahren. Ich besorgte mir bald die wenigen deutschen und einige der belgischen Original-Alben und war fasziniert. Ich verschlang geradezu alles, was mit Suske und Wiske zu tun hatte und... verarbeitete es seit dem 15.11.1998 auf dieser Webseite, die ich schon bald nach Einsetzen meiner Begeisterung anlegte und seitdem sukzessive mit Informationen fülle und die mittlerweile einen umfangreichen deutschsprachigen Suske und Wiske Index und eine umfangreiche Suske und Wiske Link-Liste enthält. Diese Seite verschaffte mir etliche Kontakte zu deutschen Suske und Wiske Fans sowie auch zu solchen aus dem Benelux-Raum.

Warum eigentlich ausgerechnet eine Webseite? Nun, das hat mehrere Gründe:

  • Zwei meiner Hobbies werden optimal vereint.
  • Eine Webseite ist eigentlich ein gutes Medium, um Informationen sukzessive zu ergänzen.
  • Es gab und gibt - meines Wissens - keine andere deutsche Suske und Wiske Fan Seite.
Ich hoffe sehr, mit dieser Webseite das Interesse der deutschsprachigen Suske und Wiske Fans zu befriedigen - für Anregungen bin ich natürlich immer dankbar!

Letzte Aenderung: 20.06.2018, 14:26 Uhr

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