Fan-Historie von Hans-Willy Jansen

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Dies ist der elfte Beitrag von Lesern der S+W-Seiten zum Thema "Wie wurde ich S+W-Fan?". Alle Leser sind herzlich eingeladen, auch ihre persönlichen Erinnerungen per Mail an den Verwalter dieser Seiten einzusenden!


Es war ein regnerischer Vormittag - ich glaube in einem Frühsommermonat des Jahres 1969 - als ich mit meiner Mutter und meiner kleinen Schwester am Busbahnhof in Rheydt am Niederrhein stand und das tat, was ich zu dieser Zeit, mit 9 Jahren, meistens tat: Meinen Unmut über alles und jedes kundtun, das nicht dazu angetan war, mich gebührend zu entertainen!

Irgendwann gab meine Mutter dann nach, denn die noch zu überbrückende Wartezeit war einfach zu lang, und gab mir und meiner Schwester seufzend je 1 Mark, damit wir uns am Kiosk jeder ein Kinderheft kaufen sollten.

Strahlend zeigten wir unserer Mama die neuen Errungenschaften: Ich hatte mir ein Comic ausgesucht, das an die damals beliebte TV-Serie "FBI" anknüpfte und eigentlich eher was für größere Kinder über 10 oder 11 war, und meine Schwester hatte ein Wastl-Heft gekauft. Es dauerte nur etwa 10 Minuten, da langweilte mich das FBI-Heft und meine Schwester, die noch nicht richtig lesen konnte, hatte an ihrem "Wastl" ebenfalls keine Freude mehr. Ich schnappte mir also das Wastl-Heft meiner Schwester und las "Wastl und die Riesenmücken", Band 30! Der Titel hatte mich sofort fasziniert und als ich das Heft zu lesen begann, begann damit eine lebenslange Leidenschaft für den "starken Mann mit dem goldenen Herzen"! In der Woche darauf kaufte ich den nächsten Band und wurde zum Riesen-Wastl-Fan. Ich fing an, die Figuren, insbesondere Wastl, nachzuzeichnen und wurde im Laufe der kommenden Monate immer besser. Wastls enorme Kraft faszinierte mich, und ich träumte davon, einmal ein großer und gewaltig starker Mann zu werden. Mit 13 Jahren wendete ich mich, die Wastl-Reihe hatte inzwischen stark an Qualität eingebüßt, anderen Comichelden zu aber fing an, mich nun für die viel besser gemachte Reihe "Suske und Wiske" zu begeistern. Natürlich hatte ich alle S&W-Hefte dieser Zeit und eine schöne Wastl-Sammlung (Heft 30 bis Ende, sowie einige "Das ist Klasse").

Die Jahre kamen und gingen, aber "Wastl" blieb für mich etwas Besonderes. Nun las ich lieber Sachbücher, Biografien und Romane als Comics, aber ich wurde auch ein "starker Mann", wie Wastl, mein ursprünglichstes Vorbild. Bodybuilding wurde mir zur neuen Obsession und an die Stelle von "Wastl" trat "Arnold"! In meiner besten Zeit wog ich irgendwann 118 Kilo und vollbrachte im Dreikampf beachtliche Kraftleistungen. An einem Karnevalstag, ich glaube es war 1988, da ging ich tatsächlich als "Wastl" verkleidet. Das Kostüm fand unglaublichen Zuspruch und stand mir wegen meines sehr voluminösen Brustkorbs ausgezeichnet. Ich war regelrecht platt, wie vielen Leuten der gute Wastl noch bekannt war...

Tja, das ist meine Geschichte... und noch heute kann ich den Wastl flott und trefflich aus der Hand heraus und ohne Vorlage zeichnen!

© für den Text Hans-Willy Jansen, redaktionell bearbeitet von Manfred Härtel

Letzte Aenderung: 20.06.2018, 14:23 Uhr

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