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Dies ist der siebte Beitrag von Lesern
der S+W-Seiten zum Thema "Wie wurde ich
S+W-Fan?". Alle Leser sind herzlich
eingeladen, auch ihre persönlichen
Erinnerungen per
Mail an den Verwalter dieser Seiten
einzusenden!
Ähnlich wie Manfred habe ich, geboren 1958,
so um 1964 Bekanntschaft mit
Felixheften gemacht. Ich erinnere mich noch gut
an "Die singenden Pilze"
(war das meine erste Geschichte?), "Der fahrende
Ritter", "Zuviel Staub in
Texas" etc.
Ich war noch nicht in der Schule und
konnte auch nicht lesen.
Wir übersiedelten damals in eine neue Wohnung.
Meine Mutter erkundete mit
mir an einem Nachmittag die neue Gegend und wir
landeten in der Trafik am
Eck - Mutter rauchte nämlich. Daher war es
auch wichtig zu wissen, wo man
seine Sucht stillen konnte. So kam ich an diesem Tag
zu meinem erstes Felix-Heft. Es gefiel mir so gut,
daß ich es regelmäßig bekam.
Wobei Felix nicht
unbedingt mein Star war. Auch nicht Bob und Bello.
Mir hatten es vor allem
Wastl, Peter und Ulla, Tante Sidonie, Pankwitz sowie
Bessy mit Andy angetan.
Immer wieder wurde es mir vorgelesen - später
las ich es selbst. Mich
faszinierten die ausgeklügelten Stories, die
liebevoll gezeichneten
Charaktere und die Detailtreue. Woche für Woche
mußte ich nun meine Sucht
stillen. Heftentzug auf Grund schlechten Benehmens
oder ungenügender
Schulerfolge wurden zu Tragödien in unserem
Haus. Verständnisvolle Omas,
Opas, Tanten und Onkel (die mußten mich ja auch
nicht erziehen) konnten
fast immer, zum Leidwesen meiner Eltern, als
Deus ex machina, das Stück
(Heft) retten. So hielten wir das, bis Bessy als
eigene Publikation erschien.
Danach folgte Wastl. Meine Lieblinge waren endlich
selbstständig. Und Felix
als wöchentliches Muß war für mich
gestorben. Zugegebenermaßen waren die
Stories nicht mehr so toll wie früher.
Manchmal erschien bei Bessy eine
Episode aus den Felixheften, doch wem außer
mir fiel das schon auf? Als
männlicher Spezies des Homo sapiens, ein echter
Jäger und Sammler, hatte
ich Wastl und Bessy von Beginn an vollständig.
Und unzählige Felix Hefte
dazu. Darauf war ich stolz und borgte, ein sehr
unsoziales Verhalten
meinerseits, keine Seite her.
Es kam, wie es kommen mußte. Alle meine
Schätze landeten trotz energischen
Widerstandes meinerseits bei meinem Opa
im Ofen. Mein Eltern schafften Platz für
"sinnvollere" Dinge des Lebens.
Auch mein Versuchen, zumindest die geliebten
Wastl-Geschichten aus Felix
zu retten, waren vergebens. Ich durfte zwar weiter
meine neuen Comics haben -
aber meine alten waren unrettbar verloren.
Ich blieb den beiden treu bis weit in die
Goldmasken-Zeiten hinein. Andere
lasen Bravo in meinem Alter - ich halt Bessy und
Wastl. Allen jetzt um mein
Wohlbefinden und meine Entwicklung besorgten
Lesern sei gesagt: versäumt
habe ich bei dem weiblichen Geschlecht deswegen
auch nichts. Was es zu
erfahren gab, erfuhr ich in der Praxis und nicht
in der Bravo-Theorie.
Irgendwann war trotzdem die Luft raus. Die
Stories waren endgültig uninteressant
und schnell gezeichnet - die Mädels und die
Hitparaden wichtiger. Vergessen
habe ich aber meine Kindheitslektüre nicht.
Ende der siebziger Jahre kaufte
ich mir um teures Geld (ich war ein armer Student)
alle Bände von Tim und
Struppi im Nachdruck. Ob es wohl auch Wastl gab?
Leider nein. Also erstand
ich ein paar alte Felix Hefte und schnitt mir die
Wastl-Abenteuer heraus.
Unvollständig. aber der gute alte Wastl mit
Peter und Ulla, Tante Sidonie und
Pankwitz. Eine liebevolle Erinnerung an die guten
alten Tage.
Anfang der
neunziger Jahre fand ich eben einige dieser
Suske en Wiske Hefte in Holland
am Flohmarkt oder Zeitschriftenantiquariat. Auch
zwei in englischer Sprache.
Die sind mir naturgemäß am liebsten,
weil ich die holländische Sprache nicht
beherrsche. Am liebsten wären mir meine alten
Geschichten auf Deutsch.
Schließlich habe ich mich einfach nach einem
nostalgischem Ausflug in meine Heimatstadt
Wien ins Netz gehängt und geschaut, ob es
nicht was darüber zu finden
gibt. Aber was gibt es denn nicht im WWW? Ich bin
auf Manfreds Seite gestoßen
und habe mich gefreut. Noch so ein Spinner wie ich!
© für den Text
Bruno Ristl,
redaktionell bearbeitet
von
Manfred Härtel
Letzte Aenderung: 20.06.2018, 14:16 Uhr
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