Fan-Historie von Hans-Michael Wecks

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Dies ist der zweite Beitrag von Lesern der S+W-Seiten zum Thema "Wie wurde ich S+W-Fan?". Alle Leser sind herzlich eingeladen, auch ihre persönlichen Erinnerungen per Mail an den Verwalter dieser Seiten einzusenden!

Schon sehr früh habe ich (Jahrgang 1955) Comics geradezu verschlungen. Sehr zum Leidwesen meiner Mutter, die mir immer ein gutes Buch empfahl und nicht vergaß, darauf hinzuweisen, daß Comics Schundliteratur seien. Das war Anfang der 60er Jahre gängige Meinung. Bei vielen Leuten sogar heute noch. Aber direkt verboten hat sie es Gott sei Dank nicht.

Auf Suske und Wiske bin ich durch die Felix-Hefte des Bastei-Verlages Anfang bis Mitte der 60er Jahre gestoßen. So genau weiß ich das nicht mehr. Damals hießen die beiden noch Ulla und Peter, Jerom hieß noch Wastl und Lambik hieß Pankwitz.

Was mich beeindruckte, waren die aufwendigen Zeichnungen Vandersteens, die irgendwie einen Hauch von Nostalgie aufkommen lassen. Die detaillierten Hintergründe, aber auch die Art, die Darsteller auftreten zu lassen. Wie lustig, daß Schuhe immer mit einer Biegung des vorderen Teiles noch oben wiesen. Wenn man die Hintergründe betrachtet, so kann man sie mit denen des belgischen Zeichners Hergé (Tim und Struppi) oder des ebenfalls belgischen Zeichners Franquin (Spirou und Fantasio) vergleichen. Spirou und Fantasio erschienen übrigens auch erstmals in dieser Zeit in einem Sonderheft von Fix und Foxi mit der Geschichte "Auf dem Rummelplatz geht's rund".

In den 60er Jahren hatte ich eine umfangreiche Sammlung dieser Felix-Hefte und vieler anderer wie zum Beispiel die kompletten Jahrgänge 1965/66 der Micky Maus, die ersten 50 Erst-Erscheinungen in Deutschland von Superman, eine stattliche Sammlung der Bessy-Hefte (auch von Vandersteen), Fix und Foxi und was weiß ich nicht alles. Insbesondere erinnere ich mich an einen wunderschönen Sommertag im Juli 1965, an dem das erste Donald-Duck-Sonderheft erschien: "Das Gespenst von Duckenburgh" und "Donald Duck und der goldene Helm". Diese Originalausgabe und einige andere besitze ich heute immer noch.

Als ich mit 18 Jahren mein Elternhaus verließ, wurde der größte Bestand dieser Hefte in einem 1a-Zustand lagersicher einkartoniert im Keller zurückgelassen. Mein Interesse hatte sich anderen Dingen zugewandt, aber ich war gewiß, daß die Hefte in Sicherheit waren.

Fehlanzeige!

Nach Jahren wollte ich darauf zurückgreifen und mußte erfahren, daß mein Vater bei einer Entrümpelungsaktion, in Unkenntnis des persönlichen Wertes für mich, alle Hefte auf einem Trödelmarkt für "ein Appel und ein Ei" versetzt hatte. Ich muß gestehen, daß ich selbst heute noch bei so mancher Gelegenheit meinem Vater die schwersten Vorwürfe für diese Freveltat mache. Ist doch ein unersetzliches Stück Jugenderinnerung einfach unwiederbringlich verloren. Selbst bei den heutigen Preisen würde ich diese Hefte auf keinen Fall verkaufen.

Auf Suske und Wiske bin ich dann wieder Mitte oder Ende der 70er Jahre gestoßen, als ich erfuhr, daß der Rädler-Verlag eine Neuausgabe einiger Bände vorgenommen hatte. Zu kaufen gab's die allerdings im Handel schon nicht mehr. Glücklicherweise konnte ich noch sechs Hefte aus Restbeständen vom Verlag direkt beziehen. Auf einer Comic-Messe habe ich vor einem Jahr nochmals drei Wastl-Hefte zu Fantasiepreisen erstehen können. Als ich dann 1998 erfuhr, daß der PSW-Verlag ebenfalls eine Neuauflage von Suske und Wiske plant, habe ich mir das erste Heft auch direkt vom Verlag zusichern lassen. Mittlerweile sind es vier.

Immer wieder kam mir im Laufe der Jahre die Fortsetzungsgeschichte von Ulla und Peter (alias Suske und Wiske) "Der fahrende Ritter" in den Sinn und wie gerne ich diese Geschichte noch einmal sehen würde.

Über das Internet bin ich dann (oh Wunder, oh Wunder) auf die Suske und Wiske-Seite von Manfred Härtel gestoßen, dem ich hiermit für seine liebevolle Bearbeitung des Themas meinen besonderen Dank ausspreche möchte.

Letzte Aenderung: 20.06.2018, 14:51 Uhr

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