Ich mit 1 1/2 Jahren im elterlichen Garten, Titelbild des bewußten Foto-Albums Als Kind besaß ich ein Foto-Album, in dessen Vorspann meine Vorfahren bis zu den Ur-Großeltern - die ich nie lebend kennengelernt hatte - aufgelistet waren. Mich faszinierte von Anfang an die ununterbrochene Kette von Vorfahren und die Tatsache, daß diese anhand fleißiger Hände in Standesämtern und Kirchengemeinden zumindest prinzipiell nachvollziehbar ist. Sicherlich hat der Terminus "Ahnenforschung" durch dunklere Kapitel der deutschen Geschichte einen eher negativen Touch bekommen, dennoch ließ mich der Gedanke, irgendwann einmal Ahnenforschung zu betreiben, Zeit meines Lebens nie mehr richtig los. Da sprichwörtlich "aller Anfang schwer" ist, dauerte es bis 1999, bis ich mich - unter anderem angeregt durch Bekannte - intensiver mit dem Thema befaßte. Das Kinder-Fotoalbum lag bei meiner Mutter, wo ich es am 07.11.1999 abholte und die Daten verwertete. Eine Generation weiter auf der mütterlichen Seite lag bei meinem Patenonkel (der gleichzeitig mein Cousin ist) vor. Dieser hatte noch zu seinen Schulzeiten die ihm vorliegenden Daten zusammengefaßt. Von diesen bekam ich am 24.11.1999 eine Fotokopie zugeschickt, wobei ich im Detail bereits Widersprüche zum Foto-Album feststellte.
Mit diesem Stammbaum im Foto-Album fing alles an Diese Widersprüche müßten doch zu klären sein, sagte ich mir. Da ein großer Teil meiner Vorfahren aus Gräfenhausen , dem Ort, in dem ich aufgewachsen bin (heute ein Teil der Stadt Weiterstadt), stammte, schrieb ich noch am selben Tag eine Mail an die evangelische Kirchengemeinde Gräfenhausen-Schneppenhausen . Um die bereits vorliegenden Daten zu verwalten, schrieb ich mir am 01.12.1999 ein kleines CGI-Programm, das auch auf diesen Webseiten zum Einsatz kommt und das derzeit je nach meinen Bedürfnissen weiterentwickelt wird. Dieses Programm ist für die Darstellung der Ahnen im Internet optimiert, kann aber mittlerweile aus den Originaldaten auch eine GEDCOM-Datei erzeugen. Bei Interesse an diesem Programm senden Sie bitte eine Mail an mich . Bitte beachten Sie, daß das Programm zum einen an manchen Stellen noch nicht ganz ausgereift ist und zum anderen derzeit an wenigen Stellen an ein Unix-Betriebssystem (Linux) gebunden ist. Ferner wird ein Webserver mit CGI-Support benötigt. Ich kann daher die Benutzung des Programms derzeit "guten Gewissens" nur für Programmierer empfehlen. Sie dürfen das Programm auch gerne nach Ihren Vorstellungen modifizieren und ich würde mich freuen, wenn Sie mir die Änderungen zukommen lassen, ein Hinweis auf Ihre Mitautorenschaft ist dann natürlich selbstverständlich. Umgekehrt wäre es nett, einen Hinweis auf meine Autorenschaft zu sehen, wenn Sie das Programm verwenden... ;-) Als "alter Internet-Hase" ;-) habe ich dann auch angefangen, das Internet nach genealogischen Informationen zu durchsuchen, wobei ich feststellte, daß es eine sehr große Schnittmenge zwischen Ahnenforschern und Internet-Benutzern zu geben scheint. Dies läßt sich sicherlich dadurch erklären, daß die Ahnenforschung vom Austausch von Informationen lebt, für welche das Internet natürlich ein optimales Medium ist. Jedenfalls habe ich noch nie in so kurzer Zeit so viele hilfreiche Kontakte zu einem Thema im Internet gefunden. Gute Ausgangspunkte für Ahnenforschung im Internet sind Rootsweb , der älteste und größte Genealogie-Server im Internet sowie Cindy's List , eine extrem umfangreiche Link-Liste. Ferner lade ich seit dem 30.01.2000 mein Verzeichnis interessanter Links , die ich im Internet gefunden habe, auch auf meine Seiten hoch. Für die Einsicht in die Gräfenhäuser Kirchenbücher wurde als Termin der 10.01.2000 vereinbart. Dieser Tag erwies sich als der totale Durchbruch, an dem ich ca. 90 Ahnen bis hin zur 12. Generation fand. Schließlich brachen wir ab, ohne noch die letzten Seitenlinien verfolgt zu haben. Zwar stellte sich heraus, daß ausgerechnet die Hauptlinien meiner beiden Eltern relativ weit weg, nämlich in den Kreis Gelnhausen (Breitenborn, heute Ortsteil von Gründau ) bzw. was die Vorfahren-Linie Büchsel meiner Mutter angeht in den Elsaß (Dammerkirch, französisch Dannemarie , elsässisch Dammerkillech, jiddisch Damdeffle, 25 km südwestlich von Mülhausen im sogenannten Sundgau, führten. Dabei darf noch spekuliert werden, ob die Büchsels ursprünglich aus der dem Sundgau nahen Schweiz stammen, wo es sehr viele Leute namens Bichsel gibt. Zahlreiche Nebenlinien ließen sich jedoch innerhalb Gräfenhausens bis zum Anfang der Kirchenbücher zu Zeiten der Reformation (dort ca. 1580) verfolgen! Da nun einige auch ausreichend sichere Daten vorlagen, wurden diese samt dieser schon ein paar Tage vorbereiteten erläuternden Seite noch am Abend des 10.01.2000 im Internet veröffentlicht. Außerdem habe ich an jenem Abend ein Posting betreffend meine beiden Hauptlinien in die Newsgroup soc.genealogy.german geschickt, worauf ich am 15.01.2000 eine interessante Antwort per E-Mail bekam, mit einem Hinweis auf einen dort aktiven Ahnenforscher und daß anscheinend "Härtel" dort als Familien-Name nicht unbekannt ist. Am 09.02.2000 bestätigte er mir, daß sich die Härtels in Breitenborn (Amt Wächtersbach) bis ca. 1700 zurückverfolgen lassen. Auch durch die Hessenland-Mailingliste ( hier klicken zum Abonnieren) bekam ich interessante Informationen. Eine Vervollständigung der Gräfenhauser Daten habe ich durch einen weiteren Besuch des Pfarramtes am 09.02.2000 vorgenommen. Neue Informationen über die Herkunft der Härtels habe ich am 15.04.2000 fernmündlich und kurz darauf schriftlich erhalten - diese sind um 1700 aus "Hasenroth/Pfalz" nach Breitenborn gekommen. Damit ist nach den ersten Recherchen wohl Hassenroth im Odenwald (bei Höchst) gemeint, welches zwischen dem dreißigjährigen Krieg und der napoleonischen Zeit eine pfälzische Exklave war! Eine Schwierigkeit besteht jedoch noch darin, den Anschluß von Gräfenhausen/Schneppenhausen an Breitenborn zu finden, da die neueren Breitenborner Kirchenbücher, also genau die meinen "wandernden" Ahnen Johannes Härtel betreffenden, leider verloren gegangen sind. Zufällig gelang es mir aber auch am 15.04.2000 über http://www.familysearch.org dessen bislang unbekannte Heirat in der Stadtkirche in Darmstadt zu lokalisieren, was eine neue Spur zur Identifikation bedeutet, mit der Peter Härtel als Vater von Johannes ermittelt werden konnte. Im Frühjahr 2000 habe ich weitere intensive Forschungen verschiedener Linien angestellt. Dabei habe ich interessante Vorfahren gefunden wie ein Dragoner und (noch näher zu untersuchen) eine Roma . Am 28.05.2000 fand ich im WWW - eigentlich auf der Suche nach etwas ganz anderen - zufällig die Ahnenforschungs-Seite von Ralf und Doris Dörsam . Die vielfache Erwähnung des Ortes Gräfenhausen elektrisierte mich. Nach Vergleich der Stammbäume stellte sich heraus, daß Doris Dörsam eine dreifache Cousine sechsten Grades und noch eine mehrfache Cousine höheren Grades ist. Hier fand ich immerhin 39 neue Vorfahren und auch ein paar neue Informationen über mir bekannte Vorfahren. In meiner Ahnentafel werden die üblichen Regeln für die Numerierung der Ahnen nach Kekulé angewandt: Es beginnt mit mir als Nummer 1, ansonsten gilt, daß der Vater des Ahnen mit dem Index n den Index 2*n bekommt, die Mutter den Index 2*n+1. Dadurch ergibt sich eine eindeutige Numerierung! Ahnen, die durch Implexe mehrfach auftreten, werden unter den verschiedenen Ahnennummern mehrfach aufgeführt. In der Statistik werden sowohl Ahnenplätze wie auch individuelle Ahnen gezählt. Neben der Erforschung aller meiner direkten Vorfahren-Linien interessieren mich auch prinzipielle Fragen zum Familien-Namen Härtel:
Die Bedeutung des Namens ist nicht ganz klar. Härtel scheint eine Verkleinerungsform von Hartwig oder Hartmann zu sein und die verbreitetste Interpretation von "Hart-" ist eben "hart, streng, tapfer, kühn"... Was die Verbreitung angeht, so ist interessant, daß der Familien-Name Härtel - selbst wenn man die Vertreter der Varianten wie Hertel, Härtl, Haertel, Härtelt oder Herdel ignoriert - in ganz Deutschland verbreitet ist! Es kann daher davon ausgegangen werden, daß nicht alle Träger dieses Namens miteinander verwandt sind. Ich bin sehr an Kommunikation mit anderen mit Ahnenforschung beschäftigten Personen interessiert, natürlich insbesondere, falls dies - wünschenswerterweise beiderseits - zur Erweiterung der Daten beitragen sollte. Bitte senden Sie bei Interesse eine Mail an mich . Letzte Aenderung: 28.08.2000, 21:29 Uhr |
